Wetterstation Lichtenegg

Wetterkunde und Beschreibung der Satellitenbilder

Wind

Unter Wind verstehen wir eine Luftbewegung, die ursprünglich durch folgenden Vorgang entsteht:Warme und kalte Luftmassen produzieren Gebiete mit verschieden hohen Luftdrücken, die sich dann untereinander ausgleichen, als Resultat entsteht Wind. Die Wetterstation misst Windgeschwindigkeit und Windrichtung (die Richtung aus der der Wind bläst).

Wind Chill

Beim Wind Chill handelt es sich um einen Effekt, der uns die Luft "kälter" fühlen läßt, als dies tatsächlich der Fall ist. Dieses Phänomen ist sehr leicht erklärbar: Ist die Lufttemperatur niedriger als unsere Körpertemperatur, so gibt dieser Wärme an die ihn umgebende Luftschicht ab. Zwischen unserem Körper und der Umgebungsluft entsteht so eine "isolierende Luftschicht", welche uns sozusagen nicht die wirkliche Temperatur spüren läßt. Wird nun durch Windeinfluß diese "Isolationsschicht" weggeblasen, empfinden wir daher die herrschende Temperatur kälter, als ohne Windeinfluß. Dieser Effekt tritt spürbar erst ab einer Temperatur von weniger als +7° C auf. Das bedeutet, je größer die Windstärke ist, desto niedriger empfinden wir die Temperatur. Bei höheren Temperaturen, hat die Windstärke keinen Einfluss auf die "gefühlte Temperatur" und der Wind Chill ist daher gleich der Temperatur.

Hitze Index

Die scheinbare Temperatur, oder auch Temperatur/Feuchte-Index genannt ist ein wichtiger Indikator für die Beurteilung des Hitzeschlag- oder Hitzestress-Risikos. Jeder kennt das Gefühl der Schwüle und des daraus resultierenden Unbehagen. Der Zusammenhang zwischen Luftfeuchtigkeit und Temperatur ist dafür ausschlaggebend. Ein hoher Wasserdampfanteil der Luft (hohe Luftfeuchtigkeit) behindert und verlangsamt dabei die natürliche Kühlung unseres Körpers. Die Umgebungsluft kann das durch Verdunstung über die menschliche Haut abgegebene Wasser nicht mehr aufnehmen. Die Körpertemperatur steigt dadurch an und das Hitzeschlagrisiko steigt. Dieser Effekt kommt ab einer Temperatur von +20°C und mehr zum tragen.

THSW Index (Temperatur-Feuchte-Sonne-Wind Index)

Der THSW Index ist ein Messwert, der die Faktoren des Wind Chill und des Hitze Index, sowie den Einfluss der aktuellen direkten Solarstrahlung, auf unser Temperaturempfinden kombiniert. Mit dieser Messung haben Sie einen sehr exakten Indikator, für die Belastungsfähigkeit unseres Organismus bei momentanen Wetterbedingungen.

Relative Luftfeuchtigkeit

Die Luftfeuchtigkeit an sich gibt den Wasserdampfgehalt der Luft an. Wieviel Wasserdampf die Luft aufnehmen kann, hängt stark von deren Temperatur und dem Luftdruck ab. Man spricht deshalb von relativer Luftfeuchtigkeit. Sie beschreibt den momentanen Wasserdampfgehalt der Luft, als Prozentwert zur maximal möglichen Aufnahmemenge bei gegebenen Verhältnissen. Die relative Luftfeuchtigkeit stellt also keinen absoluten Wert der Feuchtigkeit dar. 100% relative Luftfeuchte bedeutet daher nicht, dass man sich unter Wasser befindet. Es heisst lediglich, dass die Luft momentan nicht mehr Wasserdampf aufnehmen kann und eine Sättigung vorhanden ist.
Schwüle

Taupunkt

Der Taupunkt ist jene Temperatur, bei der die Luft mit Wasserdampf gesättigt ist (100% relative Luftfeuchtigkeit). Bei weiterer Zuführung von Wasserdampf oder weiterer Abkühlung der Luft kommt es zur Kondensation. Der Taupunkt ist ein wichtiger Indikator für die Vorhersage von Dunst, Nebel oder Wolkenbildung (Wolkenuntergrenze in der Luftfahrt). Da die Temperatur mit der Höhe abnimmt, kann durch die Differenz zwischen Taupunkt und Aussentemperatur die Höhe der Kondensationsvorgänge bestimmt werden (Wolkenbildung). Liegen z.B. Taupunkt und Lufttemperatur in den Abendstunden sehr nahe beieinander, ist die Wahrscheinlichkeit von Nebelbildung während der Nacht sehr hoch. Der Taupunkt gibt auch einen Hinweis auf den Wassergehalt der Luft: Hohe Taupunkt-Werte bedeuten einen hohen Wasserdampf-Anteil der Luft und tiefe Werte einen niedrigen Wasserdampf-Anteil. Ebenso ist es möglich, mit dem Taupunkt-Wert die tiefsten Nachttemperaturen vorher zusagen. Vorausgesetzt es ziehen während der Nacht keine neuen Wetterfronten auf, gibt Ihnen der Taupunkt-Wert am Abend die tiefste Temperatur der Nacht an.

Barometrischer Luftdruck

Das Gewicht der Luft unserer Atmosphäre erzeugt einen bestimmten Luftdruck auf der Erdoberfläche. Dieser Luftdruck wird auch atmosphärischer Luftdruck genannt. Je mehr Luft sich über einer Fläche befindet, desto höher ist der atmosphärische Luftdruck. D.h. der atmosphärische Luftdruck ändert sich mit der Höhe. Unterschiedlich hoch gelegene Orte haben daher auch unterschiedlichen Luftdruck. Um einen "generellen" Luftdruck zu erhalten, wird dieser daher auf mittlere Meereshöhe umgerechnet. Dieser Luftdruck ist dann der allgemein bekannte barometrische Luftdruck (im Mittel 1013,2 mBar oder hPa). Der barometrische Luftdruck ändert sich ebenfalls mit den lokalen Wetterbedingungen und ist damit ein wichtiges Werkzeug für die Wettervorhersage. Hoher Luftdruck steht immer in Verbindung mit warmen Luftmassen, während tiefer Druck auf kalte Luftmassen hindeutet. Für Vorhersagezwecke ist die Änderung des Luftdruckes generell wichtiger als dessen absoluter Wert. Steigender Luftdruck bedeutet stets eine Verbesserung der Wetterbedingungen und umgekehrt.

Solarenergie & Solarstrahlung

Der elektromagnetische Anteil des Strahlungs-Spektrums unserer Sonne, oder auch Globalstrahlung genannt ist ein Wert, für die Leistungsausbeute. Er wird in Watt/cm² gemessen. 1 Watt/cm² entspricht umgerechnet 0,143 Kcal/min. Die Solar- oder Sonnenenergie an sich wird in Langley (Ly) gemessen. 1 Langley entspricht einer Gramm-Kalorie/cm². Eine Gramm-Kalorie ist jene Energiemenge, welche benötigt wird, um 1 Gramm Wasser und 1°C zu erwärmen. Der Messbereich der verwendeten Sensoren deckt den Spektralbereich von 400 bis 1100 nm ab.

UV-Index

Das UV-Spektrum ist der ultraviolette Bereich des Lichtes. Er beginnt an der Grenze des sichtbaren Lichtes und reicht bis in die Region langwelliger Röntgenstrahlung (4-400 nm). MED - oder Minimale-Erythemal-Dosis, ist ein Messwert der UV-Dosis. Erythema ist die Rötung der Haut durch Verengung der Kapillargefäße, bis zu deren Überlastung. Sonnenbrand ist dabei die häufigste Erscheinungsform. Bitte beachten Sie, dass von der Messstation keine reflektierte UV-Strahlung durch Wasser, Sand oder Schnee berücksichtigt wird. Die UV Strahlung kann an solchen Orten daher erheblich höher als die Angezeigte sein. Auch geringe UV-Messwerte bedeuten nicht, dass diese in irgendeiner Weise gesundheitsfördernd sind !
UV-Index
Hauttype Hautfarbe Bräunung und Sonnenbrandverlauf
1 weiß immer sonnenbrandgefährdet, keine Bräunung
2 weiß immer sonnenbrandgefährdet, keine Bräunung
3 leicht getönt mittlere Sonnenbrandgefährdung, mittlere Bräunung
4 mittelbraun minimale Sonnenbrandgefährdung, gute Bräunung
5 dunkelbraun selten Sonnenbrand, üppige Bräunung
6 schwarz kein Sonnenbrand, starke Pigmentierung

EvapoTranspiration

EvapoTranspiration (ET) - ein höllisches Wort, nicht wahr? Aber es hat trotzdem nichts mit Zauberei zu tun, sondern läßt sich relativ einfach erklären. Die ET ist nämlich nichts anderes, als die Wasserdampf-Menge, welche in einem bestimmten Gebiet von der Luft aufgenommen wird. Die EvapoTranspiration ist genau genommen eine kombinierte Messgröße, welche die abgegebene Wasserdampf-Menge von feuchten Vegetationsoberflächen und Blättern (Evaporation) und die abgegebene Wasserdampf-Menge durch Ausdunstung der Pflanzenhaut (Transpiration) zu einem Gesamtwert vereint. Im Endeffekt ist die EvapoTranspiration das Gegenteil von Regen (Wasser wird in die Atmosphäre zurückgegeben), sie wird daher auch in Zoll oder mm angegeben.

Noch mehr Begriffe

Noch mehr Begriffe finden sich auf den Seiten der Austrocontrol.

Wetterlexikon der Austrocontrol

Beschreibung der verschiedenen Arten von Satellitenbildern

MCIR map colour IR (NOAA): Färbt das NOAA-Sensor-4-IR-Bild mittels einer Karte, so dass das Meer blau und das Land grün werden. Hohe Wolken erscheinen weiss, niedrige grau oder in den Farben des Meeres/Landes, wobei die Wolken etwas heller aussehen, jedoch die Unterscheidung zwischen Meer/Land und niedrigen Wolken zuweilen schwierig ist. Dunklere Farben zeigen wärmere Regionen an.

MSA Multispectral analysis (NOAA-# 2-4): Multispektral-Analyse. Benutzt ein NOAA Kanal-2-4 Bild und ermittelt aufgrund einer Analyse der beiden Bilder, welche Regionen am wahrscheinlichsten Wolken, Land oder Meer sind. Diese Konvertierung verwendet keine Farbpalette und ist nicht temperaturnormalisiert.

MSA with precipitation (NOAA-# 2-4): Wie MSA Multispektral Analyse, nur werden hohe kalte Wolken wie unter der NO Konvertierung eingefärbt, um ungefähr die Wahrscheinlichkeit und Stärke von Niederschlägen anzuzeigen.

HVCT false-colour (NOAA 2-4): Ähnlich wie HVC (siehe unten), aber mit blauem Wasser und Farben, die die Landtemperatur besser beschreiben.

HVCT with precipitation (NOAA 2-4): Wie HVCT-falsch-Farben, nur werden hohe kalte Wolken wie unter der NO Konvertierung eingefärbt, um ungefähr die Wahrscheinlichkeit und Stärke von Niederschlägen anzuzeigen.

HVC false-colour (NOAA 2-4): Erzeugt ein falsch-Farben-Bild aus NOAA-APT-Bildern basierend auf Temperaturen unter Benutzung des HVC-Farb-Modells. Verwendet die vom Sensor-4-Bild gelieferten Temperaturen zur Bestimmung des Farbtons und die Helligkeit vom Histogramm-Ausbalancierten Kanal-A-Bild (oder Kanal-B-Bild wenn die Use other sensor Option ausgewählt ist) zur Bestimmung der Ausprägung und Farbart. Das HVC-Farb-Modell versucht sicherzustellen, dass die unterschiedlichen F arben mit der gleichen Intensität erscheinen und der Farbübergang, der die Temperaturdifferenz markiert für jedes Grad möglichst gleich dargestellt wird. Helle Bereiche sind ungesättigt in diesem Modell.

Sea surface temp (NOAA-# 3-4): Erzeugt ein falsch-Farben-Bild aus NOAA-APT-Bildern basiered auf den Temperaturen der Meeresoberfläche. Die von den Sensoren 3 und 4 gemessene Temperatur der Meeresoberfläche wird zur Einfärbung des Bildes verwendet. Es wird nicht versucht Wolken oder Landfläche vom Meer zu unterscheiden. Die Temperatur der Meeresoberfläche ist möglicherweise nicht ganz korrekt durch dünne oder kleine Wolken im ausgewerteten Bereich oder durch Rauschen im Signal. Zur Kalibrierung der Temperatur der Meeresoberfläche wird Kenntnis über den speziellen NOAA-Satelliten benötgt. Bei Anwendung dieser Konvertierung, sollte daher der betreffende NOAA-Satellit aus dem Satellite Menü ausgewählt werden. Die in der Statuszeile angezeigte Temperatur benutzt den Meeresoberflächen-Algorithmus zur Berechnung der Temperatur nur wenn diese Kovertierungsart benutzt wird.